Tipps zum Schreiben
Brauchen auch Sie Tipps zum Schreiben? Viele Autor:innen sitzen da und wollen endlich ihren Roman schreiben. Keine Idee. Die Motivation fehlt. Womit beginnen? Kann ich das überhaupt? Das sind die Fragen des inneren Selbstgesprächs, die den schönen Plan zunichte machen können. Wir haben Tipps, die dich zum Schreiben bringen.
Zuerst braucht man eine Idee, die überzeugt. Sie muss zunächst nicht die Anderen überzeugen, sondern den/die Autor:in selbst. Denn du solltest, wenn du über längere Zeit mit dem Thema, der Geschichte, dem Buch beschäftigt sein wirst, vor allem selbst davon überzeugt sein, dass sich das lohnt. Man muss daran arbeiten wollen, fiebern, wenig schlafen, immer am Schreibtisch sitzen wollen, damit die Sache weitergeht. Wenn das so ist, werden auch deine Leser diesen Drive erhalten und mitfiebern: mit der Geschichte und (nachträglich) mit dir selbst. Wenn das Schreiben zur Qual wird, haben wir meist schon verloren. Dabei geht es erst einmal um eine Idee.
Wie erhalten wir Ideen für Geschichten, die (uns) überzeugen?
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Kombiniere zwei entgegengesetzte Forme(l)n.
Zum Beispiel Goethes Wahlverwandtschaften (zwei Paare, die sich überkreuz kriegen bzw. dann wieder doch nicht?) mit z.B. Pippi Langstrumpf. Was auf den ersten Blick etwas schräg anmutet, wird weiterhin schräg sein: und deshalb werden die Leser es lieben. Und die Autor:in dazu! Das Ergebnis bei unserem fiktiven Beispiel wäre eine 2-Paarkonstellation – und der Pippi-Langstrumpf-Effekt könnte darin liegen, dass einer von den Männern extrem unkonventionell wäre und jedes Abendessen zu einem Abenteuer umfunktioniert. Denn er sprüht geradezu vor Schalk und Frechheit – und das gefiele natürlich seiner aktuellen Partnerin nicht (mehr) so besonders, aber dem Mann der anderen Frau, und schon hätten wir ein Pärchen-Wechsel-Dich-Spiel schönster Ordnung (auch gut verfilmbar). Oder nimm Stieg Larsson und kombiniere ihn mit Nietzsche. Was kommt dabei raus? Wir sind gespannt.
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Schau in die Zeitung und dort bei den Nachrichten aus aller Welt
(respektive ins Internet). Dort findest du für alle möglichen Plots die besten Anleitungen. Wer hat wann wen ermordet? Warum? Wenn du eine Nachricht gefunden hast, die dich fasziniert, stell die berühmten W-Fragen: wer was wann warum wo? – und schon hast die Elemente für eine Geschichte. Dafür gibt es hier im Blog ein Beispiel.
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Was-Wäre-Wenn-Fragen
Wenn du schon Protagonisten für deine Geschichte hast, aber noch keinen wirklich roten Faden, stell die berühmten: Was-wäre-wenn-Fragen. Hör solange nicht auf mit den Fragen (und den entsprechenden Antworten), bis du einen Handlungsablauf findest, der dich selbst fasziniert und immer wieder überrascht.
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Sag NEIN
Hast du in der letzten Zeit einen Roman gelesen, der hoch gelobt wurde, aber dir gar nicht gefiel? Nehmen wir UnterLeuten von Juli Zeh, hat dir gefallen, wie sie ihre Protagonisten abkanzelt? NEIN? Also: Sag nein dazu und erschaffe einen Gegenentwurf. Halte dich an die negative Vorlage, verändere die Vorzeichen (z.B. reicht es in diesem Fall, die Haltung der Autorin/des Autors zu verändern). Und schon bist du mitten im literarischen Geschehen und wirst die Dinge ANDERS erzählen können.
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Finde einen Schreibanlass
und schreib, was das Zeug hält. Der Schreibanlass könnte so lauten: Jeden Morgen, wenn du zur Arbeit gehst, siehst du den mittelalterlich wirkenden gepflegten Mann, der auf dieser Treppe zum Hauptgebäude der Bank sitzt und sich gedankenverloren über den 3-Tage-Bart streicht. Gehst du in die Mittagspause, sitzt er immer noch da. Wenn du nachhause gehst, ist er weg. Schreib seine Geschichte.
Bei uns kann man Kurse testen.
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