DSGVO Ein Gespenst tanzt Tango
Freche weibliche Lust: Tanz mit der DSGVO
DGSVO ist ein Kürzel, ich hab es sehr lieb und spreche es schon im Schlaf fehlerfrei! Sexy wiegen sich die Buchstaben in meinem Mund und Rachen und vollführen einen Tango. Drängend schiebt sich die Zunge zum D vor: freche weibliche Lust macht sich bereit. Das Männliche, die Tiefe, der Bass treten mit dem G auf den Plan. Zischend verheißt das S erotische Stimmung, während das V den Zeigefinger erhebt, um vor allzu großer Hingabe zu warnen. Schließlich beruhigt das große O die überschäumenden Triebe und beendet den wilden Tanz.
Nur zur Erinnerung:
Fast wie bei einem Stück von Astor Piazzola erfasst mich ein Gesamtkörperkribbeln – und ich möchte jeder Letter ihr Geheimnis entreißen, verstehen, warum mich das so packt.
Es liegt am Rätsel
Ich denke, es liegt am Rätsel, das mir die neue DatenSchutzGrundVerOrdnung (DSGVO) aufgibt. Dabei stellt sie nur, wie Gauguin und andere Meister es taten, die großen Menschheitsfragen:
Wer ist sie?
Woher kommt sie?
Wohin geht sie?
Was will sie?
Sie bittet um Verständnis
Sie möchte, dass ich Sie bitte, unsere aktualisierte Datenschutzerklärung durchzulesen. Sie bittet um Verständnis und möchte so formuliert sein, dass ein Jede/r sie verstehen kann. Sie fordert, ich soll mich tage- und nächtelang ganz in sie einleben und -lesen (immerhin hat sie 11 Kapitel und 99 Paragraphen! – also fast wie ein veritabler Roman) und Juristen zurate ziehen, um ja keinen Fehler zu machen. Sie droht mit einem Termin und mit Abmahnungen. Falls bis zum 25. Mai nicht die Datenschutzrichtlinien der Websites, für die ich Verantwortung trage und die ich privat oder beruflich nutze, angewendet, veröffentlicht, gelesen, akzeptiert und abgehakt sind dann … ja dann kann ganz was Schlimmes passieren. Dabei will sie und ihre Urheberin, die Europäiasche Union, doch nur geliebt werden, oder?
Das Chaos ist groß, die Hysterie noch größer
In entsprechenden Internetforen fragen verängstigte Mitglieder nach Konsequenzen, juristisch Versierte sprechen von bis zu 15 Millionen Euro (oder Tausend?), ausgebildete Juristen beruhigen und stellen – meist kostenpflichtige – Mustererklärungen zur Verfügung. Das Chaos ist groß, die Hysterie noch größer und die Unsicherheit treibt die schönsten Blüten. Wahrscheinlich haben wir alle nur darauf gewartet, ein neues Thema zu kriegen, das uns umtreibt, den Schlaf raubt, zur Kommunikation mit anderen, die das gleiche Problem haben, zwingt. Sonst wären wir ja soo allein.
Ich aber tanze einen Tango.
Wenn Sie den mit mir tanzen mögen, so brauchen Sie gar nichts zu tun. Sollten Sie aber nicht mit der Tatsache einverstanden sein, dass wir Ihre Mailadresse und Ihren Namen speichern, damit wir Ihnen weiterhin den Newsletter schicken können, so tragen Sie sich ggf. bitte aus der Liste aus. Dann hören Sie nie wieder von uns. Vielleicht wollen Sie sich aber auch erst eintragen und den Newsletter abonnieren, mit allem Drum und Dran, also Mailadresse und Namen? Das können Sie auf unserer Startseite machen (oben rechts eintragen), wir freuen uns.
Sorry, ich kann mich nicht am Computer halten, da ist schon wieder dieses Kribbeln, der Tango ruft und ich schreie Ihnen schon im Paso Doble meine
herzlichen Grüße zu.
Hanne Landbeck
P.S. Wenn Sie jetzt sagen, Paso Doble sei Fandango und Flamenco, aber niemals Tango, dann berührt mich das nicht weiter. Wenden Sie sich einfach an die DSGVO!