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Der Besucher – Eine Short Story von Stefan Gross

“Der Besucher” -Diese Short Story ist im Speed-Writing entstanden
Stefan Gross ist Architekt und wohnt in München

Ihr Nachtgeruch hing noch im Zimmer

Ihr Nachtgeruch hing noch im Zimmer, in der Kammer sollte ich besser sagen, denn es war ein sehr altes Haus. Sie war vor wenigen Minuten abgerauscht mit ihrem C3, metallic blau. Termin in Berlin, ich hab‘ vergessen was es genau war. Kommunikationstrainerin… wohl ein Seminar. Ich öffnete das Fenster, ein vorbildlicher Septembertag strömte herein, die Sonne ging im Osten auf, über dem Bruch lag Frühnebel. Die Verheißung der heilen Welt da draußen behütete mich wenigstens heute davor, in ihr unverschämt ungemachtes Bett zurück zu kehren und darüber zu grübeln, wie lange meine Beziehung zu dieser viel zu jungen Frau noch dauern könnte, bevor wir uns ernsthaft beschädigen würden.

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Eine Reise in die Arktis – von Helga Knocke

Dieser Bericht ist in dem Online-Special “Schreib&Reise” im Sommer 2017 entstanden und führt uns in die Arktis.
Helga Knocke, ehemalige Lehrerin, lebt in Berlin

 

Ich wollte eine Reise ans Ende der Welt  machen

Freitag, 13. Juli 2012

Liebe Vera,

sicher erinnerst du dich noch an meinen sechzigsten Geburtstag, den ich – ich war gerade mal vier Jahre in Berlin – im großen Freundeskreis gefeiert habe. Damals war es mir ein Bedürfnis, mein altes und mein neues Leben zusammenzuführen, mit Menschen, die mich in meinem Leben begleitet haben, ein großes Fest zu feiern. Als mein fünfundsechzigster anstand, war mir nach etwas ganz Anderem, ich wollte mir selbst einen Wunsch erfüllen, den ich schon eine Weile mit mir herumtrug. Ich wollte eine Reise ans Ende der Welt machen, weit in den Norden, so weit, wie man mit einem Schiff kommen kann, bis an die Packeisgrenze, ins Reich der Eisbären und Polarfüchse.

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Der Charme des weißen Hauses – von Claudia Siemon

Der Charme des weißen Hauses von Claudia Siemon

Der Charme des weißen Hauses führt Menschen zusammen: Der Text entstand im Speed-Writing als Gewinn des Wettbewerbs “Warum schreiben Sie?” Das Speed-Writing gibt es bei uns auf Nachfrage.
Claudia Siemon, geb. 1954, Studium Englisch und Russisch in Göttingen und Innsbruck. Lebt in Tirol. Veröffentlichte Fantasy und andere Kurzgeschichten und arbeitet als Sekretärin in Innsbruck.

Charme

Robert Brenning schaute auf den Abzug des alten Stadtfotos und verglich es mit der Szenerie um sich her. Es könnte stimmen, dachte er. Die alten Häuser rundum – nun gut, sie waren Neubauten gewichen, möglicherweise auch im Zweiten Weltkrieg zerstört worden, das Bild war uralt, um 1900 herum entstanden, vielleicht noch früher; mit Mode kannte er sich nicht aus, schon gar nicht mit so altmodischer. Er musste über sein eigenes Wortspiel lachen und sah noch einmal genau hin. Doch, das Haus, das auf dem Foto eine weiße Fassade aufwies, mit dem Erker oder Balkon über der Tür, das hätte sich durchaus in dieses Haus hier ver­wandeln können; ohne Balkon zwar jetzt, aber der Erker war noch da. Und die Kirche? An Sakralbauten wird nur wenig verändert; eher detailgetreu restauriert. Er bog um die Ecke und stand vor der Seitentür der Kirche. „Ora pro nobis“, stand in großen schwarzen Lettern darüber. Er trat einen Schritt zurück. Ja, das war die Kirche, unbedingt! Die Tür, die Inschrift. Er war am Ziel. Er würde …

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Augenblick – Eine Short Story von Andrea Gärtner

 Augenblick – Eine Short Story von Andrea Gärtner

“Augenblick” entstand im Speed-Writing, dem Gewinner-Kurs des Wettbewerbs “Warum schreiben Sie”. Speed-Writing gibt es auf Nachfrage, Wettbewerbe in unregelmäßigen Abständen.

Milla saß am Fenster und starrte hinaus. Das muntere Treiben ihres Lieblingscafés hatte sie ausgeblendet. Sie hielt ihren Latte zwischen den eisigen Fingern und dachte angestrengt nach. Wie hatte es nur soweit kommen können? Sie hatte sich immer für eine emanzipierte Frau gehalten, die ihr Leben klar vor sich gesehen hatte. Mit dem Volontariat im Museum war sie ihrem Traumberuf der Kuratorin wieder ein Stück nähergekommen. Und die Beziehung zu Till hatte sich anfangs auch genauso gestaltet, wie sie sich das gewünscht hatte. Anfangs. Sie trank einen Schluck Kaffee und stellte das Glas ab. Als ihr Ellenbogen die Tischkante berührte, zuckte sie schmerzhaft zusammen.

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Ein merkwürdiger Tag – von Diana Ohmann

Der Schlafteppich – von Diana Ohmann

“Der Schlafteppich” entstand im Speed-Writing – der Gewinn des Wettbewerbs “warum schreiben Sie?”. Speed-Writing gibt es auf Anfrage.

iAm sah sich um. Das konnte einfach nicht möglich sein. Absolut unmöglich. Er kniff die Augen zusammen und öffnete sie wieder, in der Hoffnung; alles würde sich nur als böser Traum entpuppen. Von dem braunen Sumpfmann, mit dem er sich die karge Schlafzelle in der Karawanserei geteilt hatte, war nur noch eine zerknüllte Decke zu sehen. Immerhin eine Decke! Denn iAms eigene Habseligkeiten hatten sich buchstäblich in Luft aufgelöst, seine Umhängetasche, seine Schuhe, sein Umhang, Proviant – alles war verschwunden. Man hatte es scheinbar sogar geschafft, ihn während der Nacht von seinem Schlafteppich zu rollen und ihm diesen unter seinem Hintern weg zu entwenden. Schlafteppich

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Warum ich schreibe – Ein Testimonial von Tonie Richter

Fantasie – zum Glück

Wie Fantasie zum Glück beiträgt,, beschreibt Toni Richter in diesem Artikel.

Warum ich schreibe – von Tonie Richter

Tonie Richter, 47, lebt in Berlin. Sie studierte Jura in Hamburg und Paris, arbeitet als Juristin, ist verheiratet und hat vier Kinder. Dieser Text entstand zu Beginn des Online-Kurses Literarisches Schreiben

Schreiben in der Nacht

Meine letzte Schreibphase 2016 dauerte von Anfang Oktober bis Anfang November. Ich schrieb abends und bis  tief in die Nacht, wenn die Kinder schon schliefen und mein Mann nicht da war. Es war wie in den lange zurück liegenden Zeiten meiner Doktorarbeit, die ich in der letzten, intensiven Phase immer zwischen 19 Uhr abends (nach den Vorabendserien im Fernsehen) und drei Uhr nachts schrieb. Dann schlief ich bis mittags, kaufte ein, kochte (die erste Mahlzeit am Tag war meist das Mittagessen), las am Nachmittag Quellen und Fachtexte, ging in die Bibliothek und machte Recherchen und Notizen. Keine Textproduktion! Dann kam „Verbotene Liebe“ oder „Unsere kleine Farm“ – die Vorabendserien konnten nicht kitschig genug sein –  und dann setzte ich mich an den Schreibtisch, hörte Streichquartette und tippte. Das Beste: nachts geschriebene Texte musste ich kaum überarbeiten. Sie waren einfach gut. Versuchte ich die Textproduktion am Vormittag – gar keine Chance. Jeden Satz musste ich dreimal umdrehen.

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Der Kleefisch – eine Short Story zur Kunst (von Maria Unger)

Fisch beschäftigt viele Menschen. Manche machen daraus Kunst, wie Paul Klee – oder Maria Unger. Dieser Text entstand in dem Themen-Special KunstGeschichten 2 – und es handelt sich um Satire (dies nur vorweg)

Maria Unger lebt in Bayern und schreibt hinreißende Geschichten – vor allem zur Kunst. Die Kurse KunstGeschichten gibt es auf Nachfrage.

Rede des Vorsitzenden des Vereins der Nordseefischer

Werte Kollegen!

Als Obmann der Helgoländer Hochseefischer begrüße ich Sie herzlich zu unserer Jahrestagung der Nordseefischer. Besonders begrüße ich die Sponsoren dieser Jahrestagung und unseres Begleithefts „Der Fisch – gestern, heute und morgen“, Herrn Dr. Jakobsen und Herrn Lührsen von der Firma Eglo Fresh Fish.

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Beitrag zum erotischen Schreiben – von Franziska Hauser: Das Geheimnis der friedlichen Mütter

Massage geschenkt: Im Prenzlauer Berg sehen alle Menschen gut aus

Eine Massage kann unterschiedliche Reaktionen auslösen. Wie das ist bei einem Geschenkgutschein, beschreibt der Beitrag von Franziska Hauser: So kann erotisches Schreiben aussehen.

Ich bin alleine in dem abgedunkelten Raum mit dem großen Bett, der Massageliege und den beiden Wasserbecken. Er hat im Rausgehen gesagt, dass ich mich auf den Bauch legen soll. Aber ich stehe unschlüssig herum, weil ich nicht weiß, wo das Kopf- und wo das Fußende ist. Hat er überhaupt gesagt, dass ich mich auf die Liege legen soll? Oder auf das große Bett mit den vielen kleinen Kissen? Ich bin zur Wellnessmassage hier.

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