Gestorben ist er nun, Leonard Cohen, der Mann mit dem Anzug, der Sänger mit den wenigen Akkorden und der tiefen Stimme. Der Mann, der in seinem Song “Anthem” den Riss in der Wand lobte, durch den das Licht falle. Und der Mensch, der die Melancholie einer Generation ausdrückte, ja inkarnierte. Aber immer machte er sich auch über sich selbst lustig.
Albert Camus lebt! .. in unserem Bewusstsein.Und wir erinnern schnell mal an ihn, bevor der aktuelle Nobelpreis für Literatur vergeben wird.
Schon allein, weil Albert Camus aussah wie der Humphrey Bogart unter den Schriftstellern. Und weil er Dinge sagte, die wir teilen können, z.B.: „Antwort auf die Frage nach meinen zehn bevorzugten Wörtern: Die Welt, der Schmerz, die Erde, die Mutter, die Menschen, die Wüste, die Ehre, das Elend, der Sommer, das Meer.“ (Tagebücher 1951-1958). Übrigens gewann er den Literaturnobelpreis im Jahr 1957. Zeit, mal wieder was von ihm zu lesen. Z.B. “Der Fremde” “Aujourd’hui, maman est morte. Ou peut-être hier, je ne sais pas.” (“Heute ist Mama gestorben. Vielleicht auch gestern, ich weiß es nicht.”) So lauten die beiden denkwürdigen Anfangssätze dieser befremdenden Novelle.
Erotisches Schreiben hat – wie die Erotik selbst – sehr viel mit Tabus zu tun. Tabus sind da, um übertreten, verletzt zu werden. Besonders in der Literatur.
Platte Pornos langweilen schnell. Sie nehmen uns die Lust – auch die erotische. Zumindest mir geht es so. Spannung ist wichtig, der Subtext kann mich anmachen, das Ungesagte. Nicht alles sollte auserzählt werden. Auch sollten wir unsere eigene Sensibilität kennen, um sie nicht grob zu verletzen. In Zeiten allgegenwärtiger Internetpornographie ist das gar nicht so leicht. Aber einen Versuch ist es wert.
Beispiel: Vladimir Nabokov, Lolita
“Lolita. Licht meines Lebens. Feuer meiner Lenden. Meine Sünde, meine Seele. Lo-li-ta: die Zungenspitze macht drei Sprünge den Gaumen hinab und tippt bei Drei gegen die Zähne. Lo. Li. Ta.
Sie war Lo, einfach Lo am Morgen, wenn sie vier Fuß Zeh groß in einem Söckchen dastand. Sie war Lola in Hosen. Sie war Dolly in der Schule. Sie war Dolores auf amtlichen Formularen. In meinen Armen aber war sie immer Lolita.”
Fisch beschäftigt viele Menschen. Manche machen daraus Kunst, wie Paul Klee – oder Maria Unger. Dieser Text entstand in dem Themen-Special KunstGeschichten 2 – und es handelt sich um Satire (dies nur vorweg)
Rede des Vorsitzenden des Vereins der Nordseefischer
Werte Kollegen!
Als Obmann der Helgoländer Hochseefischer begrüße ich Sie herzlich zu unserer Jahrestagung der Nordseefischer. Besonders begrüße ich die Sponsoren dieser Jahrestagung und unseres Begleithefts „Der Fisch – gestern, heute und morgen“, Herrn Dr. Jakobsen und Herrn Lührsen von der Firma Eglo Fresh Fish.
Massage geschenkt: Im Prenzlauer Berg sehen alle Menschen gut aus
Eine Massage kann unterschiedliche Reaktionen auslösen. Wie das ist bei einem Geschenkgutschein, beschreibt der Beitrag von Franziska Hauser: So kann erotisches Schreiben aussehen.
Ich bin alleine in dem abgedunkelten Raum mit dem großen Bett, der Massageliege und den beiden Wasserbecken. Er hat im Rausgehen gesagt, dass ich mich auf den Bauch legen soll. Aber ich stehe unschlüssig herum, weil ich nicht weiß, wo das Kopf- und wo das Fußende ist. Hat er überhaupt gesagt, dass ich mich auf die Liege legen soll? Oder auf das große Bett mit den vielen kleinen Kissen? Ich bin zur Wellnessmassage hier.
Sie wollen ein Buch schreiben? Ach nö! Prokrastinieren ist besser
Es gibt Menschen, die wollen ein Buch schreiben. Sie nehmen sich das ernsthaft vor, haben eine Idee, ein Thema, vielleicht einen Beginn, manchmal sogar schon mehr als fünfzig Seiten. Doch dabei bleibt es erst einmal. Wir prokrastinieren ja so gerne. Das können wir richtig gut.
Claudia Hafner lebt mit Mann und zwei Kindern in Berlin. Am meisten begeistert sie am Schreiben, wenn sich aus blassen Figuren eigensinnige Charaktere entwickeln, wenn die Wangen rot und die Straßen lebendig werden. Alte Liebe ist ihre erste Kurzgeschichte. Sie entstand im Online-Kurs Literarisches Schreiben
Alte Liebe – Fast ein Märchen
Oktober 1985
Isabella Rosinello sitzt im Café Sonnenblick, starrt auf den verhangenen Wannsee und feiert sowohl ihren fünfunddreißigsten Geburtstag, als auch ihre heutige Krankmeldung. Allein.
Der Tag gehört nur ihr und das schönste Geburtstagsgeschenk ist der feine Nieselregen, der Isabella eine leere Terrasse beschert. Sie liebt es, draußen zu sitzen. Die frische Luft schützt vor der Kurzatmigkeit in geschlossenen Räumen und der Regen vor den Blicken von Nachbartischen, die ansonsten gerne mal zwischen doppelter Portion Sahne und der diese verspeisenden Dame hin und her huschen.